Seminare
Datum
26.04.19 – 28.04.19
Ort
Berlin
Seminarnummer
WA 1904
Seminargebühr
55,00 €

Europas neue Grenzen

Türkei und Nordafrika als Türsteher der EU?

Der kürzlich geschlossene UN-Migrationspakt spaltet Europa. Die europäische Grenzschutzbehörde Frontex wird weiter ausgebaut. Und während die Zahl der Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, immer weiter steigt, sinkt die Zahl der Menschen, die in der EU Schutz suchen. Wie kann das sein?

In diesem Seminar schauen wir uns an, mit welchen Mitteln Deutschland und die EU ihre Migrationspolitik weit vor die eigenen Außengrenzen verlagert haben:  So schließen EU-Staaten sogenannte Migrationspartnerschaften mit anderen Staaten, damit diese bereits an ihren Landesgrenzen Migrant/innen und Fliehende auf dem Weg nach Europa aufhalten. In der Nachbarschaftspolitik mit der Türkei, Ägypten, Libyen, Tunesien, Algerien und Marokko werden Geldzahlungen an Bemühungen zur Migrationskontrolle gekoppelt. In der Sahelzone fließt europäisches Geld auch in Grenzschutz und Überwachungsmaßnahmen von autoritären Staaten.

Wie sind diese Migrationspartnerschaften völker- und menschenrechtlich einzuordnen? Ist die Zusammenarbeit mit teils autoritären, teils fragilen Staaten mit dem Anspruch europäischer Werte vereinbar? Wie verhält sich der kürzlich geschlossene Migrationspakt der Vereinten Nationen zum deutschen und internationalen Flüchtlingsrecht? Und: Welche alternativen Modelle gibt es als Antwort auf Migrations- und Fluchtbewegungen?

Programm

 

1. Tag
Anreise bis 18:00 Uhr

Europas neue Grenzen
Aktuelle Entwicklungen der europäischen Grenz- und Migrationspolitik

 

2. Tag

Instrumente europäischer Grenzpolitik
Migrationspartnerschaften, Frontex, Hotspots und das EU-Türkei-Abkommen

Europäische Migrationspolitik in Nordafrika
Gespräch mit der Stiftung Wissenschaft und Politik, SWP (angefragt)

Flucht und Entwicklung? Die deutsche Politik
Gespräch mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ)

Migrationspolitik und Menschenrechte
Deutsches, europäisches und internationales Flüchtlingsrecht – Fallarbeit und Diskussion

Das EU-Türkei-Abkommen
Input, Film und Diskussion

 

3. Tag

Alternative Migrationspolitiken
Welt-Café und Diskussion

Migrationspolitik und Aktivismus
Gespräch mit Migrationsrechtsanwalt und Alarmphone-Aktivist Muammed Al-Kashef

Perspektivwechsel und Handlungsmöglichkeiten
Abschlussdiskussion und Seminarauswertung

Das Seminar endet um 15:00 Uhr.

Das Seminarteam

Donata Hasselmann bietet in Berlin Rechtsberatung für Geflüchtete an. 2017 und 2018 war sie auf den griechischen Inseln Chios und Samos, um Geflüchtete, die dort im Rahmen des EU-Türkei-Abkommens ankommen, rechtlich zu beraten. Donata hat den Bachelor Internationale Beziehungen an der TU Dresden abgeschlossen und studiert derzeit Jura im Schwerpunkt Öffentliches Recht. Als Seminarleiterin und Referentin ist Donata seit 2012 im v.f.h. aktiv.

Simon Happersberger studiert Politikwissenschaft in Berlin und Kapstadt mit einem regionalen Fokus auf Subsahara-Afrika. Er hat bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Madagaskar und der Deutschen Botschaft in Kenia praktische Erfahrung gesammelt und war studentischer Mitarbeiter für Subsahara-Afrika bei der Stiftung Wissenschaft und Politik. Als Seminarleiter ist Simon seit 2015 im v.f.h. aktiv.

 

Die WochenendAkademie Politik richtet sich an junge Erwachsene ab 18 Jahren. Die Teilnahme am gesamten Programm sowie die Übernachtung in der Tagungsstätte sind verbindlich. In der Seminargebühr sind Übernachtung und Verpflegung (VP) enthalten. Die Seminargebühr wird bar auf dem Seminar entrichtet. Die Reisekosten sind selbst zu tragen und zu organisieren.

Tagungsstätte
Sophienhof
Straße
Sophienstraße 19
PLZ
10178
Stadt
Berlin
Land
Deutschland
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