„Sollen wir einfach abstimmen oder brauchen wir einen Konsens?“ ist häufig zu hören, wenn in einer Gruppe Entscheidungen getroffen werden sollen. Beide demokratischen Entscheidungsmodi haben ihre Vor- und Nachteile. In diesem Webinar wollen wir ein alternatives Verfahren kennenlernen: Das Systemische Konsensieren. Bei diesem Entscheidungsverfahren werden Vorschläge nicht nach ihrer Zustimmung bewertet, sondern danach, wie viel Ablehnung oder Widerstand sie erzeugen. Auf diese Weise sollen effektiv tragfähige, demokratische Entscheidungen getroffen werden, ohne dabei Einzelinteressen zu übergehen. Denn es wird für jede einzelne Lösung das Ausmaß des gesamten Widerstands der Gruppe ermittelt.
Während des Trainings lernt Ihr die theoretischen Grundlagen der Methode kennen und erprobt anhand von Simulationen die praktische Umsetzung. Außerdem werden wir uns mit den Chancen und Herausforderungen der Methode zur Umsetzung im politischen System befassen: Wir haben für ein Expert*innengespräch Dominik Berger von Business KONSENS gewonnen, der die Einführung des Systemischen Konsensierens als Bürger*innenbeteiligungsverfahren in der österreichischen Gemeinde Munderfing begleitet hat. Davon ausgehend diskutieren wir weitere Potentiale der Methode als demokratische Innovation: Könnte beispielsweise die Wahl für den Stadtrat danach entschieden werden, welche Kandidat*innen am wenigsten „Widerstand“ der Wähler*innen auslösen? Lassen sich Gesetze auf diese Art beschließen?
Das Online-Training findet vom 15.05.-16.05.2021 jeweils von 10:00 bis 14:00 Uhr statt. Die Veranstaltung richtet sich an junge Erwachsene ab 18 Jahren. Auch online wird es interaktiv und abwechslungsreich! Damit das gut gelingen kann, ist die Teilnehmendenzahl begrenzt. Die Zugangsdaten erhaltet Ihr zwei Tage vor Beginn des Online-Seminars. Wir freuen uns auf Euch!