Seminare
Datum
07.09.18 – 09.09.18
Ort
Bonn
Seminarnummer
WA 1811
Seminargebühr
55,00 €

Europas neue Grenzen

Türkei und Nordafrika als Türsteher der EU?

Europas Migrationspolitik beginnt weit vor den EU-Außengrenzen: EU-Staaten schließen Migrationspartnerschaften mit afrikanischen Staaten, damit diese bereits an ihren Landesgrenzen Migrant/innen und Fliehende auf dem Weg nach Europa aufhalten. In der Nachbarschaftspolitik mit den nordafrikanischen Staaten Ägypten, Libyen, Tunesien, Algerien und Marokko werden Entwicklungsgelder verstärkt an Bemühungen zur Migrationskontrolle gekoppelt: Geld fließt z.B. in Grenzschutz und Überwachungsmaßnahmen, mit denen Migration besser gesteuert werden soll. Im Rahmen des EU-Türkei-Abkommens werden Geflüchtete, die über die Türkei nach Griechenland gekommen sind, nach Möglichkeiten direkt zurück in die Türkei abgeschoben – ohne Prüfung ihrer eigentlichen Asylgründe.

Bedeutet diese Ausgestaltung der Migrationspolitik das Ende des europäischen Flüchtlingsschutzes? Wie sind die Migrationspartnerschaften und das EU-Türkei-Abkommen völker- und menschenrechtlich einzuordnen? Ist die Zusammenarbeit mit teils autoritären, teils fragilen Staaten mit dem Anspruch europäischer Werte vereinbar? Und welche alternativen Modelle gibt es?

Programm

 

1. Tag
Anreise bis 18:00 Uhr

Europas neue Grenzen
Aktuelle Entwicklungen der europäischen Grenz- und Migrationspolitik

 

2. Tag

Instrumente europäischer Grenzpolitik
Migrationspartnerschaften und das EU-Türkei-Abkommen

Migrationspolitik und Menschenrechte
Der rechtliche Rahmen internationaler Migrationspolitik

Europäische Werte und wenn ja, wie viele?
Das Wertedilemma internationaler Kooperationen

 

3. Tag

Es geht auch anders:
Uganda, Jordanien oder Refugee Cities  – Management statt Abschottung

Perspektivwechsel und Handlungsmöglichkeiten
Abschlussdiskussion und Seminarauswertung

Das Seminar endet um 15:00 Uhr.

Das Seminarteam

Donata Hasselmann arbeitet im Bereich Asylrecht und bietet in Berlin Rechtsberatung für Geflüchtete an. Sie hat den Bachelor Internationale Beziehungen an der TU Dresden abgeschlossen und studiert derzeit Jura im Schwerpunkt Öffentliches Recht. 2017 und 2018 war sie auf den griechischen Inseln Chios und Samos, um Geflüchtete, die dort im Rahmen des EU-Türkei-Abkommens ankommen, rechtlich zu beraten. Als Seminarleiterin und Referentin ist Donata seit 2012 im v.f.h. aktiv.

Simon Happersberger studiert den M.A. Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin mit einem regionalen Fokus auf Subsahara-Afrika. Er hat bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Madagaskar und der Deutschen Botschaft in Kenia praktische Erfahrung gesammelt und war studentischer Mitarbeiter für Subsahara-Afrika bei der Stiftung Wissenschaft und Politik. Als Seminarleiter ist Simon seit 2015 im v.f.h. aktiv.

 

Die WochenendAkademie Politik richtet sich an junge Erwachsene ab 18 Jahren. Die Teilnahme am gesamten Programm sowie die Übernachtung in der Tagungsstätte sind verbindlich. In der Seminargebühr sind Übernachtung und Verpflegung (VP) enthalten. Die Seminargebühr wird bar auf dem Seminar entrichtet. Die Reisekosten sind selbst zu tragen und zu organisieren.

Tagungsstätte
Jugendherberge Bonn
Straße
Haager Weg 42
PLZ
53127
Stadt
Bonn
Land
Deutschland
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