Seminare
Datum
06.12.19 – 08.12.19
Ort
Berlin
Seminarnummer
WA 1919
Seminargebühr
55,00 €

Shrinking Spaces

Europas Zivilgesellschaft unter Druck

In Sonntagsreden wird gerne parteiübergreifend betont, eine lebendige Zivilgesellschaft sei das Fundament einer starken pluralen Demokratie. Doch wie steht es wirklich um die Zivilgesellschaft in Europa? Zivilgesellschaftliche Organisationen (NGOs) setzen sich oftmals für Themen ein, die uns alle betreffen – z.B. für Umweltschutz, Menschenrechte oder Sozialstandards. Ähnlich wie eine freie und unabhängige Presse bereichern sie öffentliche Debatten, liefern wichtige Fakten für politische Entscheidungen und üben regelmäßig Kritik am Bestehenden. Sie beschränken die Korruption, fördern Transparenz und setzen sich für benachteiligte Gruppen ein. Dadurch lenken sie die öffentliche Aufmerksamkeit auf gesamtgesellschaftlich relevante Themen und Herausforderungen und richten unbequeme Fragen an die politisch Verantwortlichen.

Seit einigen Jahren wird unter dem Begriff „Shrinking Spaces“ eine zunehmende Einschränkung der Handlungsspielräum zivilgesellschaftlicher Organisationen als länderübergreifende Tendenz beobachtet und diskutiert. Die These: Wir haben es nicht mit einmaligen Aktionen, sondern mit einem allgemeinen Trend zu tun. Mehr und mehr Länder erlassen Gesetze, die zivilgesellschaftliches Engagement erschweren oder unmöglich machen sollen, auch in Europa. Fragwürdige Justizreformen, Medien- und Antiterrorgesetze geben beispielsweise in Polen, Ungarn und Rumänien Anlass zur Sorge.

Im Gespräch mit Abgeordneten, Expert/innen und Aktivist/innen diskutieren wir die Situation der Zivilgesellschaft in verschiedenen Ländern Europas und auch in Deutschland. Denn auch hierzulande geraten NGOs zunehmend unter Druck. Anhand von konkreten Beispielen sprechen wir über die Rolle von Zivilgesellschaft in einer Demokratie, hinterfragen aber auch die Legitimität und Grenzen ihres Handelns. Auf dieser Grundlage möchten wir Perspektiven eröffnen, wie jede/r Einzelne sich aktiv für eine lebendige Zivilgesellschaft einsetzen kann.

Programm

 

Tag 1
Anreise bis 18:00 Uhr

Zivilgesellschaft – Wer, wie und was?
Grundlagen zivilgesellschaftlichen Engagements

 

Tag 2

Zivilgesellschaft unter Druck
Erfahrungen aus verschiedenen Ländern

Zur Rolle der Zivilgesellschaft in der Demokratie
Besuche und Diskussionen

  • Besuch des Deutschen Bundestags & Gespräche mit Abgeordneten verschiedener Fraktionen

Räume zivilgesellschaftlichen Handelns in Deutschland und der EU

 

Tag 3

Politik (mit)gestalten!
Zivilgesellschaftliche Einflussmöglichkeiten

Das Seminar endet um 15:00 Uhr.

Das Seminarteam

Timo Lange ist Politikwissenschaftler und arbeitet seit 2012 als Campaigner bei der zivilgesellschaftlichen Organisation LobbyControl – Initiative für Transparenz und Demokratie in Berlin. Dort ist er zuständig für die Themenfelder Transparenz- und Lobbyregulierung. Zuvor war er als EU-Referent im Kölner Büro der Organisation tätig. Beim v.f.h. leitet er seit 15 Jahren Seminare zu verschiedenen Themen wie EU-Migrationspolitik oder Lobbyismus. Nebenbei engagiert er sich als Vorstand bei dem gemeinnützigen Verein Rabenakademie – politische Bildungsprojekte Berlin e.V.

Yannik Bendel arbeitet seit 2017 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Bundestag. Zuvor war er als Referent im Brüsseler Büro der Antikorruptionsorganisation Transparency International tätig. Für den v.f.h. ist er schon seit mehr als 5 Jahren tätig.

 

Die WochenendAkademie Politik richtet sich an junge Erwachsene ab 18 Jahren. Die Teilnahme am gesamten Programm sowie die Übernachtung in der Tagungsstätte sind verbindlich. In der Seminargebühr sind Übernachtung und Verpflegung (VP) enthalten. Die Seminargebühr wird bar auf dem Seminar entrichtet. Die Reisekosten sind selbst zu tragen und zu organisieren.

 

Tagungsstätte
Alte Feuerwache
Straße
Axel-Springer-Str. 40/41
PLZ
10969
Stadt
Berlin
Land
Deutschland
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