Seminare
Datum
16.02.20 – 18.02.20
Ort
Berlin
Seminarnummer
WA 20-01
Seminargebühr
60,00

Unternehmen in der Verantwortung!?

Zwischen Regulierung und Freiwilligkeit

2020 soll eine Entscheidung fallen: Reichen freiwillige Maßnahmen der Unternehmen, den Risiken von Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden in ihrer Lieferkette vorzubeugen oder muss die Regierung gesetzlich tätig werden, wie im Koalitionsvertrag festgehalten. Die Befragung deutscher Unternehmen im Rahmen des Monitorings des Nationalen Aktionsplans für Wirtschaft und Menschenrechte läuft derzeit. Liegt die Quote bei unter 50%, ist die Politik gefragt. Laut einer aktuellen Studie der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und des Business and Human Rights Research Centres aus London erfüllt bisher kein einziges der 20 größten deutschen Unternehmen die Mindeststandards der 2013 verabschiedeten UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte.

Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen, Gewerkschaften und kirchliche Träger haben sich in der Initiative Lieferkettengesetz organisiert, um für ein solches zu werben und den öffentlichen Druck zu erhöhen. Ingeborg Neumann, Präsidentin des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie, nennt die Idee einer Unternehmenshaftung entlang der Lieferkette „absurd“. Ingo Kramer, Präsident der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) hofft, dass „die Bundesregierung von diesem Unsinn absieht“ und warnt vor den Folgen für die deutsche Wirtschaft. Und auch die Parteien sind geteilt in ihrer Haltung zu einer bindenden Regelung für Unternehmensverantwortung. Der Ausgang des Prozesses ist noch völlig offen.

Wir nehmen die aktuelle Situation zum Anlass, uns mit den verschiedenen Forderungen an die Unternehmen auseinanderzusetzen und das Für und Wider einer gesetzlichen Regelung zu diskutieren. Dazu treffen wir in Berlin Gesprächspartner/innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Die Veranstaltung findet von Sonntag bis Dienstag statt. Anmeldeschluss ist der 26.01.2020.

Programm

 

1. Tag

Anreise bis 16:00 Uhr

Wirtschaft zwischen Regulierung und Freiwilligkeit
Bestandsaufnahme, Herausforderungen, Positionierung

 

2. Tag

Unternehmensverantwortung global – Initiativen und Perspektiven
Internationale Ansätze für eine globale Wirtschaftsverantwortung

Deutsche Positionen zum Lieferkettengesetz
Besuche und Diskussionen, u.a.

  • Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
  • Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (Referent: Paul Noll, Stellvertretender Abteilungsleiter Europäische Union und Internationale Sozialpolitik)
  • INKOTA-Netzwerk & Initiative Lieferkettengesetz (Referentin: Anne Neumann, Kampagnenreferentin)

 

3. Tag

Hätte, hätte, Lieferkette …
Entwicklung eigener Positionen und Perspektiven

Kritische Bewertung, Ausblick und Abschlussdiskussion

Das Seminar endet um 15:00 Uhr.

Details zu den Gesprächspartner/innen folgen.

Das Seminarteam

Marijke Mulder leitet seit 2015 Bildungsveranstaltungen für den v.f.h., vor allem zu Menschenrechts- und Nachhaltigkeitsthemen. Seit 2017 ist sie stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Hauptamtlich hat sie viele Jahre zum Schwerpunkt Europa gearbeitet; seit einiger Zeit ist sie als Bildungskoordinatorin bei der Frauenrechtsorganisation FEMNET e.V. tätig.

Organisatorische Hinweise

Die  WochenendAkademie Politik  richtet sich an junge Erwachsene ab 18 Jahren. Die Teilnahme am gesamten Programm sowie die Übernachtung in der Tagungsstätte sind verbindlich.

In der Seminargebühr sind Übernachtung und Verpflegung (VP, am Montag Halbpension) enthalten. Da wir am Montag in der Stadt unterwegs sind, plant bitte Geld für eine weitere Mahlzeit ein. Die Reisekosten sowie die Kosten für den ÖPNV in Berlin sind selbst zu tragen. Die Reisekosten sind selbst zu tragen und zu organisieren. Die Seminargebühr wird bar auf dem Seminar entrichtet.

Tagungsstätte
Alte Feuerwache
Straße
Axel-Springer-Str. 40/41
PLZ
10969
Stadt
Berlin
Land
Deutschland
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