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Seit Jahren ringt die Europäische Union um ihre Rolle auf dem geopolitischen Parkett. Lag früher der Fokus europäischer Außenpolitik vor allem auf Handel und wirtschaftlicher Zusammenarbeit, so tritt die EU heute auch nach außen hin verstärkt als Wertegemeinschaft auf, die Frieden, Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sowie internationale Zusammenarbeit fördern möchte.
Gleichzeitig befindet sich der klassische Multilateralismus seit geraumer Zeit in einer Krise. Gerade angesichts globaler Herausforderungen, wie dem Klimawandel oder der Entwicklungszusammenarbeit, die nur kooperativ durch die Weltgemeinschaft gelöst werden können, braucht es neue Strategien, um den Multilateralismus zu stärken. Hierbei muss sich die internationale Zusammenarbeit nicht mehr wie früher üblich nur auf Staaten beschränken, sondern umfassender gedacht werden. So strebt die EU heute einen inklusiveren Multilateralismus an, in dem die Zivilgesellschaft, der Privatsektor sowie soziale und andere Interessenträger eingebunden werden.
Doch auch wenn die Corona-Pandemie und der Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine neue Impulse für zwischenstaatliche Kooperationen gesetzt haben, wirkt die europäische Außenpolitik zumeist eher reaktiv als vorausschauend. Und gerade bei zentralen Fragen wie dem Umgang mit China sprechen die Mitgliedstaaten oft bei weitem nicht mit einer Stimme.
Wie also kann eine außenpolitische Gesamtstrategie der EU aussehen? Inwiefern kann und muss Handelspolitik wertebasiert sein? Und wie zukunftsfähig ist eine europäische Außenpolitik, die auf Einstimmigkeit angewiesen ist?
Auf der Suche nach Antworten auf diese und weitere Fragen treffen wir in Brüssel Vertreter:innen von EU-Institutionen sowie externe Expert:innen, um anschließend unsere eigenen Zukunftsszenarien und Lösungsansätze zu entwickeln.
Anmeldeschluss ist der 06.08.2023.
Programm
1. Tag
Anreise bis 16:00 Uhr
Krise des Multilateralismus? Die sich wandelnde Rolle Europas in der Welt
Bestandsaufnahme, Herausforderungen und Standpunkte
2. Tag
Die EU in einer multipolaren Welt I: Ziele und Institutionen der Europäischen Außenpolitik
Besuche und Diskussionen mit
- Europäische Kommission – Generaldirektion Handel, Referat Multilaterale Angelegenheiten, Strategie, Analyse, Evaluierung
- Europäischer Auswärtiger Dienst – Generalsekretariat, Referat Globale Agenda und Multilaterale Beziehungen
- Rat der Europäischen Union – Generalsekretariat, Referat Außenbeziehungen
3. Tag
Die EU in einer multipolaren Welt II: Kritische Perspektiven auf Europäische Außenpolitik
Besuche und Diskussionen:
- Europäisches Parlament – Abgeordnete verschiedener Parteien und Fraktionen
- Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten
- Ausschuss für Internationalen Handel
- Think Tank – z.B. European Policy Centre
4. Tag
Geschlossen, kohärent und zielgerichtet?
Die Zukunft europäischer Außenpolitik
Kritische Bewertung, Ausblick und Abschlussdiskussion
Das Seminar endet um 14:30 Uhr.
Die Seminarsprache ist Deutsch. Die Expert:innen-Gespräche finden in Deutsch oder Englisch statt.
Programmänderungen vorbehalten.
Seminarteam
Mathias Hempfling hat Politik- und Sozialwissenschaften sowie Methoden der empirischen Sozialforschung in Freiburg, Maastricht und Manchester studiert. Außerdem hat er als Projektmanager für das Europäische Hochschulnetzwerk EPICUR an der Universität Freiburg grenzüberschreitende europäische Kooperation hautnah erlebt. Seit Anfang 2022 ist er als Seminarleiter beim v.f.h. aktiv und bietet regelmäßig Seminare in Brüssel zu aktuellen Themen in der europäischen Politik an. Derzeit wohnt Mathias in Manchester und hat Spaß daran, die EU und ihre Institutionen für Teilnehmende erfahrbar zu machen.
Lukas Tepasse studiert Deutsch-Französische Studien in Regensburg und Nizza. Seit 2019 ist er als Seminarleiter beim v.f.h. aktiv und bietet Workshops und Seminare zu Themen wie Demokratie, EU*ropa, Globales Lernen und Trainings für Schülervertretungen und Erstwähler:innen vor Kommunal-, Bundestags-, oder Europawahlen an. Europapolitische Themen beschäftigten ihn unter anderem während seines Freiwilligendienstes bei der UNO-Flüchtlingshilfe und in Uni-Kursen zu Themen wie dem Krieg um die Ukraine.
Organisatorische Hinweise
Die WochenendAkademie Politik richtet sich an junge Erwachsene ab 18 Jahren. Die Teilnahme am gesamten Programm sowie die Übernachtung in der Tagungsstätte sind verbindlich. In der Seminargebühr sind Übernachtung und Verpflegung (Halbpension) enthalten. Die Reisekosten sind selbst zu tragen und zu organisieren.