Seminare
Datum
21.04.25 – 24.04.25
Ort
Brüssel
Seminarnummer
WA 25-03
Seminargebühr
135,00

Zwischen Freihandel und Protektionismus: Welthandel im Umbruch

Politische Studienreise zur EU nach Brüssel

Lange Zeit massiver Profiteur der Globalisierung steht die Europäischen Union mit ihrer Handelspolitik aktuell vor zahlreichen Herausforderungen und Veränderungen. Die heimische Wirtschaft strauchelt. Den Handel mit Russland – traditionell ein wichtiger Energielieferant und Absatzmarkt für Exporte – möchte die EU weitgehend reduzieren. Gleichzeitig bewegt sich die Weltordnung durch den wachsenden Einfluss Staaten wie Chinas und Indiens mit großen Schritten in Richtung Multipolarität – und die Vormachtstellung westlicher Staaten ist längst nicht mehr garantiert. Doch ziehen diese auch im Angesicht solcher Herausforderungen keineswegs an einem Strang. Im Gegenteil: Mit dem Amtsantritts Donald Trumps als US-Präsident sind erneut heftige Handelsauseinandersetzungen mit den USA zu erwarten und auch die Beziehungen zu Großbritannien haben sich nach dem Brexit noch nicht normalisiert. Die EU-Handelspolitik befindet sich derzeit also in eher unruhigem Fahrwasser.

Und auch von innen steht die EU-Handelspolitik unter Druck. Während einige Mitgliedsstaaten weiterhin auf Freihandel und offene Märkte setzen, wächst in anderen vermehrt die Nachfrage nach Schutzmaßnahmen für die heimische Wirtschaft. Doch gibt es auch Lichtblicke für jene, die sich nach wie vor regelbasiertem Multilateralismus und Freihandelsabkommen verschrieben haben. So hat die EU-Kommission erst kürzlich trotz starker Kritik aus Frankreich die Einigung über ein Abkommen mit dem südamerikanischen Staatenbund MERCOSUR verkündet. Es bleibt also spannend, wie es weitergeht mit der europäischen Handelspolitik.

Doch welche Prioritäten verfolgt die EU eigentlich mit ihrer Handelspolitik? Wie reagiert die EU auf Handelskonflikte mit Großmächten wie den USA und China? Welche Rolle spielt die WTO in der aktuellen Handelspolitik? Und wie beeinflussen interne wirtschaftliche Ungleichgewichte und politische Bewegungen die europäische Handelspolitik?

In unserem politischen Studienseminar in Brüssel werden wir diese und weitere Fragen beleuchten. Hierzu treffen wir Vertreter:innen von EU-Institutionen, Think-Tanks und aus der Wirtschaft. Gemeinsam wollen wir Zukunftsszenarien entwickeln und ergründen, wie sich die Handelspolitik der EU in einer sich wandelnden Welt behaupten kann.

Die Seminarsprache ist Deutsch. Gespräche finden auf Deutsch und Englisch statt.
Anmeldeschluss ist der 09.03.2025

Programm

 

1. Tag (Montag)

Anreise bis 16:00 Uhr

Wohlstand, Werte, Wachstum – Ziele der EU-Handelspolitik im Wandel der Zeit
Bestandsaufnahme, Herausforderungen und Standpunkte

 

2. Tag (Dienstag)

Freihandel versus Protektionismus: Strategien und Positionen (in) der EU

Besuche und Gespräche, z.B.

  • Europäische Kommission – Generaldirektion Handel
  • Europäischer Rat / Rat der Europäischen Union – Generalsekretariat, Abteilung Handelspolitik
  • EU-Think-Tank (z.B. Bruegel oder Centre for European Policy Studies)

 

3. Tag (Mittwoch)

Handelsmacht EU*ropa? Die Rolle der EU in globalen Handelskonflikten

Besuche und Gespräche, z.B.

  • Europäisches Parlament – Abgeordnete verschiedener Fraktionen, Ausschuss für internationalen Handel
  • Medien- oder Wirtschaftsvertreter:innen
  • Vertreter:innen von EU-Handelspartnern (z.B. Mission der USA bei der EU)

 

4. Tag (Donnerstag)

Handelspolitische Zukunftsszenarien der EU: Chancen und Risiken
Kritische Bewertung, Ausblick und Abschlussdiskussion

Das Seminar endet um 14:30 Uhr.

Details zu den Gesprächspartner:innen folgen.

Seminarteam

Mathias Hempfling, M.Sc., hat Politik- und Sozialwissenschaften sowie Methoden der empirischen Sozialforschung in Freiburg, Maastricht und Manchester studiert. Außerdem hat er als Projektmanager für ein Europäisches Hochschulnetzwerk grenzüberschreitende europäische Kooperation hautnah erlebt. Seit Anfang 2022 ist er als Seminarleiter beim v.f.h. aktiv und bietet regelmäßig Seminare in Brüssel zu aktuellen Themen in der europäischen Politik an. Mittlerweile wohnt Mathias in Manchester und verbringt seine Freizeit gerne damit, die EU und ihre Institutionen für Teilnehmende erfahrbar zu machen.

Mattes Campen hat Politik-Wirtschaft und Spanisch im Master of Education in Göttingen und Valencia studiert. Mittlerweile arbeitet Mattes als freiberuflicher politischer Bildner und gibt Workshops und Seminare zu Themen der politischen EU*ropabildung, Medienbildung sowie Jugendbeteiligung in Hamburg und Umgebung. In der Vergangenheit führte er auch Lehrkräftefortbildungen zur politischen Europabildung durch. Seit 2024 ist er als Seminarleiter beim v.f.h. aktiv und möchte Politik für Teilnehmende erfahrbar machen und zur demokratischen Partizipation ermutigen.

 

Organisatorische Hinweise

Die WochenendAkademie Politik richtet sich an Studierende und junge Berufstätige ab 18 Jahren. Die Teilnahme am gesamten Programm sowie die Übernachtung in der Tagungsstätte sind verbindlich. In der Seminargebühr sind Übernachtung und Verpflegung (HP) enthalten. Die Reisekosten sind selbst zu tragen und zu organisieren. Bitte beachte, dass bei den Brüssel-Seminaren nur die Halbpension im Teilnahmebeitrag enthalten ist, da wir Termine in der Stadt wahrnehmen. Plant daher bitte Geld für etwaige weitere Mahlzeiten und die ÖPNV Kosten vor Ort ein.

Tagungsstätte
Maison N.D. du Chant d'Oiseu
Straße
Avenue des Franciscains 3 A
PLZ
1150
Stadt
Brüssel
Land
Belgien
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