Schon seit einigen Jahren steht Afrika weit oben auf der außenpolitischen Agenda: Entwicklungsminister Gerd Müller hatte 2017 zum „Afrikajahr” ausgerufen und will dem Kontinent mit einem „Marshallplan” ökonomisch auf die Beine helfen, der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. betitelt Afrika nun als ‘Chancenkontinent’. In diesem Seminar schauen wir genau auf die Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika: Welches Verständnis von Partnerschaft liegt Initiativen wie dem G20-Compact mit Afrika, dem „Marshall-Plan mit Afrika“ des BMZ und der Arbeit der Durchführungsorganisationen zugrunde? Gibt es alternative Ansätze, die bereits erprobt werden?
Angefangen bei der Erfindung der „Unterentwicklung“ lernen wir die gängigen Entwicklungstheorien kennen. Dabei beschäftigen uns vor allem mit postkolonialen und post-development-Ansätzen, die das aktuelle System und die historisch gewachsenen Machtverhältnisse in Nord-Süd-Beziehungen sehr kritisch bewerten. Doch bei der Theorie soll es nicht bleiben. Wir sprechen nicht nur mit denjenigen, die beim BMZ in Deutschland oder bei der GIZ in afrikanischen Ländern arbeiten, sondern auch mit migrantischen Akteur*innen, die EZ-Projekte in ihren Herkunftsländern durchführen. Auch die wissenschaftliche Fachexpertise kommt zu Wort und gibt uns Einblicke in die aktuellen Debatten und Diskurse auf Forschungsebene. Mit all diesen Gesprächen nähern wir uns der Frage an, wie die Zukunft der Entwicklungszusammenarbeit aussehen könnte – und wie wir unsere eigene Rolle darin sehen.
Hinweis: Für die Teilnahme an dieser WochenendAkademie gilt die 2G-Regel (siehe Update), die Unterbringung erfolgt in Zwei-Bett-Zimmern. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt und wir werden Euch vor Seminarbeginn die dann zu beachtenden aktuellen Hinweise bezüglich der Schutzmaßnahmen mitteilen. Wir bitten zudem darum, direkt vor der Anreise einen Selbsttest durchzuführen.