Bekämpfung der Armut, Wahrung des Friedens, Förderung von Demokratie und Menschenrechten, der Erhalt der Umwelt… All dies sind Ziele, die die deutsche Entwicklungszusammenarbeit (EZ) seit ihrer Gründung Anfang der 60er Jahre zu erreichen versucht. Und auch wenn die Schlagzeilen der Gegenwart oft ein anderes Bild vermitteln, hat sich die Situation für den Globalen Süden in vielerlei Hinsicht gebessert: So leben zum Beispiel deutlich weniger Menschen in extremer Armut und auch die Kindersterblichkeitsrate ist sehr stark gesunken. Trotzdem wurde die Wirksamkeit der EZ immer wieder infrage gestellt, gerade auch von Menschen aus dem Globalen Süden.
Durch den steigenden Druck auf staatliche sowie nicht-staatliche Organisationen wurde die Wirkungsorientierung zu einem der zentralen Paradigmen der heutigen EZ. Doch was heißt das in der Praxis für einzelne Projekte? Wie wird Wirksamkeit in komplexen Systemen gemessen? Schränkt die Fokussierung auf messbare Indikatoren die Flexibilität der EZ ein? Und wie stellt sich das Thema angesichts der neuen Trends in der multi- und bilateralen Zusammenarbeit dar?
In diesem Seminar wollen wir uns gemeinsam intensiv und kritisch mit dem Thema Wirksamkeit der deutschen EZ auseinandersetzen. Dabei möchten wir die Möglichkeiten des Standorts Bonn voll ausschöpfen und mit Euch Vertreter*innen von Durchführungsorganisationen der staatlichen EZ, aber auch von NROs, Forschungs- und Evaluierungseinrichtungen besuchen und so verschiedene Perspektiven und Erfahrung in Bezug auf das Thema Wirkung kennen lernen.