Seminare
Datum
26.04.20 – 29.04.20
Ort
Brüssel
Seminarnummer
WA 20-06
Seminargebühr
125,00

Europa – Tor zur Freiheit?

Anspruch und Wirklichkeit europäischer Migrationspolitik

Die Veranstaltung kann aufgrund der aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus leider nicht wie geplant stattfinden. Wir bemühen uns um einen Nachholtermin. Ihr könnt Euch über den Button „Jetzt anmelden“ für das Seminar vormerken lassen und wir informieren Euch, sobald der neue Termin feststeht. Passt der Termin dann für Euch, könnt Ihr Euch verbindlich anmelden.

Offenheit oder Abschottung – Zusammenhalt oder Auseinanderbrechen? Kaum ein Thema spaltet Europa so sehr wie die Frage nach dem richtigen Umgang mit Menschen, die nach Europa fliehen. Es herrscht Streit unter den EU-Mitgliedsstaaten bezüglich der Aufnahme und Verteilung von Asylsuchenden. Der kleinste gemeinsame Nenner: Außengrenzen sichern. Die europäische Grenzschutzagentur Frontex wird ausgebaut, die staatliche Seenotrettung eingestellt und es wurden Migrationspartnerschaften zur Fluchtursachenbekämpfung mit der Türkei und afrikanischen Staaten geschlossen.

All dies führt zu sinkenden Zahlen von ankommenden Flüchtlingen in Europa, ist aber nicht unproblematisch. Die EU hat sich durch das EU-Türkei-Abkommen vom türkischen Präsidenten Erdogan abhängig gemacht, der einen international geächteten Angriffskrieg gegen das kurdische Nordsyrien führt und gleichzeitig der EU droht, die „Tür nach Europa zu öffnen“. Ein weiterer Partner, die libysche Küstenwache, bringt Flüchtende auf dem Mittelmeer zurück nach Libyen oder gefährdet aktiv Rettungseinsätze. Derweil werden zehntausende asylsuchende Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen in Lagern am Rande Europas festgehalten und oder müssen auf den Schiffen privater Seenotretter ausharren.

Wie verhält sich die europäische Migrationspolitik zum geltenden Asyl- und Menschenrecht? Ist es mit den von der EU proklamierten Werten vereinbar, dass die Türkei und afrikanische Staaten als Türsteher Europas fungieren? Welche Visionen gibt es für eine liberale und menschenwürdige Migrationspolitik auf europäischer Ebene und wie kann eine Einigung unter den Mitgliedstaaten gefunden werden?

Im Seminarraum und in Gesprächen mit Referent*innen der EU-Institutionen (Rat, Kommission, Parlament) sowie aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft werden wir einen kritischen Blick auf die aktuellen Fragen der EU-Migrationspolitik werfen sowie eigene Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten entwickeln.

Das Seminar findet von Sonntag bis Mittwoch statt. Anmeldeschluss ist der 20. März 2020.

Programm

 

1. Tag

Anreise bis 16:00 Uhr

Zwischen Solidarität und Abschottung
Bestandsaufnahme zur aktuellen europäischen Flucht- und Migrationspolitik

 

2. Tag

In Vielfalt geeint?
Migrationspolitik als Zerreißprobe für die EU-Mitgliedsstaaten

Besuche und Diskussionen I  
Hinter den Kulissen: Gespräche und Diskussionen mit der Europäischen Kommission und Mitgliedern des Europäischen Parlaments

 

3. Tag

Besuche und Diskussionen II
Kritischer Blick auf aktuelle Entwicklungen in der europäischen Migrationspolitik: Gespräche und Diskussionen mit Vertreter*innen von Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) und Think Tanks

Politische Stadtführung durch Brüssel

 

4. Tag

Die Zukunft der europäischen Migrationspolitik
Eigene Positionierung und Handlungsmöglichkeiten

Das Seminar endet um 14:30 Uhr.

Die Expert*innengespräche werden auf Deutsch oder Englisch geführt

Das Seminarteam

Victoria Student ist Politikwissenschaftlerin und war ursprünglich in der Umweltbewegung sowohl ehrenamtlich als auch beruflich tätig. Ein Jobwechsel brachte sie zur zivilen Seenotrettung, wo sie einen Teil der Öffentlichkeitsarbeit leitet.

Marijke Mulder beschäftigt sich seit langem mit der Vermittlung europäischer Themen und Strukturen. Aktuell ist sie Bildungskoordinatorin bei FEMNET e.V. und arbeitet zu Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen in der globalen Textilindustrie. Privat war sie in der Kölner Gruppe der Save me-Kampagne engagiert, die sich für sichere Wege nach Europa und eine echte Willkommenskultur in Deutschland einsetzt.

Donata Hasselmann berät in Berlin Geflüchtete in asylverfahrensrechtlichen Angelegenheiten. 2017 und 2018 hat sie auf den griechischen Inseln Chios und Samos, auf denen das EU-Türkei-Abkommen umgesetzt wird, Geflüchtete rechtlich beraten und einen Dokumentarfilm zu den Auswirkungen des Abkommens gedreht. Donata ist Juristin und Politologin und seit 2012 als Seminarleiterin im v.f.h. aktiv. 

Organisatorische Hinweise

Die  WochenendAkademie Politik  richtet sich an junge Erwachsene ab 18 Jahren. Die Teilnahme am gesamten Programm sowie die Übernachtung in der Tagungsstätte sind verbindlich.

In der Seminargebühr sind Übernachtung und Verpflegung (Halbpension) enthalten. Am zweiten und dritten Tag sind wir viel in der Stadt unterwegs und evtl. zusätzlich benötigte Mahlzeiten sind nicht in der Seminargebühr enthalten. Die Reisekosten sowie die Kosten für den ÖPNV in Brüssel sind selbst zu tragen. Die Seminargebühr wird vor dem Seminar per Lastschrift eingezogen.

Tagungsstätte
Maison Chant d’Oiseau
Straße
Avenue des Franciscains 3A,
PLZ
1150
Stadt
Brüssel
Land
Belgien
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