In den vergangenen Jahren wurden in Deutschland wichtige Schritte zur rechtlichen Gleichstellung queerer Menschen vollzogen. Nach der Einführung der Ehe für alle im Jahr 2017 trat 2024 das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft. Es ermöglicht trans, inter und nicht-binären Personen, ihren Vornamen und Geschlechtseintrag beim Standesamt eigenständig und ohne medizinische Nachweise zu ändern.
Die zunehmende Sichtbarkeit von LSBTQIA+-Themen stößt jedoch auf immer stärkeren politischen wie gesellschaftlichen Gegenwind: Beispielsweise wurden erste staatliche Gender-Verbote erlassen, die Beflaggung des Bundestags mit der Regenbogenfahne wurde aus Neutralitätsgründen untersagt und queerfeindliche Angriffe auf CSD-Paraden nehmen zu.
Diese Entwicklungen sind kein rein deutsches Phänomen, sondern Teil eines breiteren internationalen Trends, in dem Fragen von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zunehmend politisiert werden. In den USA und der Slowakei werden nur noch zwei Geschlechter anerkannt und das Oberste Gericht des Vereinigten Königreiches urteilte kürzlich, dass das britische Gleichstellungsgesetz nicht für trans Frauen gilt.
Das Seminar nimmt die Geschichte und Gegenwart der Queerpolitik in Deutschland und weltweit in den Blick. Ziel ist eine kritische Auseinandersetzung mit aktuellen queerpolitischen Debatten und den dahinterliegenden gesellschaftlichen Dynamiken.
Anmeldeschluss ist der 20.01.2026.
